RB-Coach Rangnick rechnet mit «Pokalfight» - FCA forsch

von Marcel Breuer | dpa01.04.2019 | 15:09 Uhr

Die forschen Töne aus Augsburg werden RB Leipzig nicht beeindrucken, mit dem Schwung der famosen 5:0-Gala in der Meisterschaft wollen die Sachsen beim FCA kurzen Prozess machen.

«Wir versuchen, das Spiel möglichst in der regulären Spielzeit zu entscheiden», betonte Trainer Ralf Rangnick und rief das als «oberstes Ziel» aus. Seinen Spielern schwärmte er bereits vom «besonderen Flair» beim Finale in Berlin vor: «Ich gehe davon aus, dass jeder, der aufläuft, dieses Ziel vor Augen hat.»

Für ihn und den Verein wäre der DFB-Pokalgewinn die vorläufige Krönung - das Endspiel findet sechs Tage nach dem zehnten Gründungstag von RB statt. Bis zum Endspiel im Olympiastadion sind es aber noch zwei Spiele. Und der FC Augsburg will auch nach Berlin. 2010 scheiterte der FCA bei der bislang einzigen Halbfinalteilnahme am SV Werder Bremen. «Wir wollen den Pokal gewinnen», verkündete Manager Stefan Reuter vollmundig vor der Viertelfinal-Kraftprobe am 2. April (20.45 Uhr/ARD).

Zwei Unentschieden trotzten die Augsburger den Leipzigern in der Ligasaison bereits ab. Beide Male konnten die RB-Profis kein Mittel gegen die Defensiv-Bollwerke der Augsburger finden. «Das Spiel hat einen Vorteil, dass es ganz am Ende nicht 0:0 ausgehen wird», sagte Rangnick vor dem dritten Duell. Mit dem 5:0 am Samstag in der Red Bull Arena gegen Hertha BSC hatte sich seine Mannschaft optimal eingestimmt und Tabellenplatz drei in der Bundesliga gefestigt.

Die Augsburger waren indes durch das bittere 0:3 gegen den 1. FC Nürnberg auf Rang 15 abgerutscht. «Mit so einer Leistung haben wir keine Chance», räumte Reuter ein. Der Einzug ins Halbfinale des DFB- Pokals wäre mehr als eine Wiedergutmachung. Trainer Manuel Baum setzt auf positiven Druck: «Wir können etwas Einzigartiges schaffen.»

Routine ist der DFB-Pokal für beide nicht. Allein das Viertelfinale ist für die Leipziger schon eine Premiere. Rangnick weiß aber auch schon, wie es sich dann im Endspiel in Berlin anfühlen würde, das in diesem Jahr am 25. Mai stattfindet - sechs Tage nach dem zehnten Gründungstag des Vereins.

Mit dem FC Schalke stand der mittlerweile 60-Jährige 2005 im Endspiel, verlor aber gegen den FC Bayern. 2011 holte er mit den Knappen gegen den MSV Duisburg den Pokal. «Ich habe den Jungs von meinen beiden Erfahrungen erzählt, wie es ist, in Berlin im Pokalfinale zu stehen», sagte Rangnick.

Personell kann er vor allem in der gefürchteten Offensive alles aufbieten, was RB mittlerweile hat. Eine Rotation im «großen Stil» will er nicht machen, allerdings wies er schon darauf hin, dass am Samstag mit der Partie bei Bayer 04 Leverkusen bereits das nächste wichtige Meisterschaftsspiel ansteht.

FCA-Trainer Baum muss ebenfalls entscheiden: Wie belastet er mit Rücksicht auf den Kampf gegen den Abstieg in der Bundesliga zuletzt lange verletzte Akteure wie Torjäger Alfred Finnbogason und Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw? Am Sonntag steht die Meisterschaftspartie gegen 1899 Hoffenheim an.

Gegen die Leipziger haben die Augsburger im Pokal sogar schon zweimal gewonnen: 1:0 in der zweiten Runde vor acht Jahren und 2:0 in der ersten Runde vor sechs Jahren. Das ist lange her, da spielte Leipzig noch unterklassig. Nun reisen die Roten Bullen mit ihrem 26-Tore- Angriff Yussuf Poulsen/Timo Werner als Favorit nach Augsburg und wollen vor allem eines verhindern: Wieder kein Tor gegen den FCA.

(dpa)