Deshalb ist die Sané-Nominierung nicht gerechtfertigt

Bundestrainer Julian Nagelsmann (38) hat in seinem Aufgebot für die anstehenden und entscheidenden WM-Qualifikationsspiele in Luxemburg und gegen die Slowakei in Leipzig einige Neulinge nominiert. Er überraschte auch mit der Einladung von Leroy Sané (29) von Galatasaray Istanbul.

Leroy Sané
Galatasaray•Angriff•Deutschland
Zum Profil
29
1,83
75
L
40,7 Mio. €
Süper Lig
11
3
1
Überraschend ist diese Nominierung vor allem deshalb, weil Sané seit fast einem halben Jahr kein Länderspiel mehr absolviert hat.
Das letzte Mal, dass man den damals noch für den FC Bayern spielenden Außenstürmer im DFB-Trikot auf dem Rasen sah, war beim Halbfinale des Final Four in der UEFA Nations League gegen Portugal (1:2) in München.
Im Spiel um Platz drei gegen Frankreich in Stuttgart (0:2) setzte ihn Nagelsmann bereits nicht mehr ein – und er lud Sané auch für die seit Spätsommer 2025 absolvierten WM-Qualifikationsspiele nicht ein.
Zahlen: Deshalb ist die Nominierung von Leroy Sané fragwürdig
Nun also die Kehrtwende.
Die Berufung von Leroy Sané, der seit einem Jahr ohne Länderspiel-Tor ist (traf beim 7:0 gegen Bosnien-Herzegowina in Freiburg / Nations League), kam nicht überall gut an.
Der geschätzte Kollege David Seddig schrieb dazu am 6. November 2025 bei Fussballdaten.de: „Um beim Thema Leistungsprinzip zu bleiben: Gleichzeitig wird Leroy Sané nominiert, der nach seinen quasi nicht vorhandenen Leistungen in der Nations League Endrunde zurecht nicht erneut nominiert wurde und der nach seinem Wechsel in die Türkei zu Galatasaray Istanbul wohl endgültig den Ambitionen den Rücken gekehrt hat. Nun wird schnell der Vorwurf laut, dass Sané doch in der Türkei seine Leistung zeige. Gegen Göztepe oder Trabzonspor kam der 29-Jährige zwar zum Einsatz, konnte aber keine Torbeteiligung verbuchen. Gegen Mannschaften mit einem Marktwert von unter zehn Millionen Euro und knapp über 90 Millionen Euro, während Galatasaray einen Marktwert von 380 Millionen aufweist!“
„Nagelsmann nominiert gern alt eingesessene Nationalspieler.“
Seddig weiter: „Julian Nagelsmann nominiert scheinbar gerne alt eingesessene, erfahrene Spieler ein. Spieler, die auch einige Länderspielpausen und Turniere hinter sich haben. Allerdings nominiert er damit auch Spieler, die sich bei einer WM 2022 bis auf die Knochen blamiert und bei einer Nations-League Endrunde sang- und klanglos verabschiedet haben. Erfahrung ist gut, allerdings nicht, wenn die Erfahrung darin liegt, dem stetigen Zerfall der deutschen Nationalmannschaft beizuwohnen und ihn zu prägen.“
- Die WM 2022 in Katar war die einzige, an der Leroy Sané bisher teilnahm.
- 2018 hatte ihn Bundestrainer Joachim Löw (65 / „Es waren Dinge dabei, die wo wir hätte könne besser machen könne.“) für das WM-Turnier in Russland nicht nominiert.
- In Katar kam Sané 2022 unter der Regie von Hansi Flick nur zu einer einzigen Tor-Beteiligung und diese lieferte er beim 4:2-„Aus“ gegen Costa Rica am 1. Dezember 2022 in Al-Khor.
- Auf der großen Bühne Champions League konnte sich Leroy Sané – bei allem Respekt – nicht für die Rückkehr in die Nationalmannschaft empfehlen.
- Er machte nur drei von vier Liga-Spielen in der „Königsklasse“ und steht bei zwei Tor-Vorlagen.
Das ist für einen Spieler, der Führungsansprüche hat, einfach zu wenig.
Sané im Kicker-Interview (Donnerstag-Ausgabe / Mutmaßlich vor der Kader-Bekanntgabe geführt, d. Red.): „Julian Nagelsmann hat mir einfach mit auf den Weg gegeben, dass ich wieder in die Spur kommen soll, dass ich meinen Rhythmus wiederfinden und zurück zu alter Stärke kommen soll. Wenn das alles passt, sollte es nicht viele Probleme geben, auch wieder in die Nationalmannschaft zu kommen.“
Es scheint, obwohl Nagelsmann zuvor bemängelt hatte, dass Sané nun nicht mehr in einer europäischen Top-Liga spielt, wieder zu passen… aber die Zahlen sprechen für sich.


