Noch acht Spieltage. Rollen wir das Feld von hinten auf. Time to say Goodbye, 1. FC Köln. Der klitzekleine Hoffnungsschimmer nach dem Auftritt im DFB-Pokal in Leverkusen wurde vom wie losgelassen spielenden VfL Wolfsburg untergepflügt. Nun plant man auch offiziell für die 2. Liga und will zuvor noch eine respektable Abstiegstournee absolvieren. Wie in Wolfsburg?
Nur noch vier Punkte bis zum rettenden Ufer. Der FC St. Pauli ist die Überraschungsmannschaft der Rückrunde (Platz 8!). Typen wie Bajramovic, Meggle oder Stanislawski krempelten Ärmel und Hosenbeine hoch und punkteten in unmöglichen Spielen (in Dortmund und gegen Bayern, Bayer & Co.). Nur gegen Schalke gab’s einen auf die Mütze – die sind allerdings auch das Topteam der Rückrunde.
Der Sportclub Freiburg wird nun getreten. Jetzt kriechen die Ratten aus den Kellern und sagen: Finke hat alles falsch gemacht. Davor dieselben jahrelang: Toll, geil, alternativ und innovativ. Nun: Kehl-Verkauf falsch - Bajramovic noch nicht da - neuer Bus unwichtig, dafür lieber „Typen“ kaufen. Das Finke bei soviel Wortmüll souverän bleibt, ist schon angenehm. Die Mittel für ein teures Team schieben notorische Starspielerhochjubel-Kommentatoren dem SC eh nicht rüber. Kehl wurde zudem in der Hinrunde trotz schwacher Leistungen mitgeschleppt – die Punkte machte die anderen im Team. Viel Geld für einen Spieler rausschmeißen (Bajramovic), um ihn noch in derselben Saison zu holen: BVB-Sache. Und „Typen“-kaufen – dafür den alten Bus behalten – da platzt mein Gehirn bei solchen Sprüchen...
Schau sich da einer den Club aus Nürnberg an. Drei Spieltage hui – gegen Werder nicht pfui, da gar nicht auf dem Platz. Dank Cacau und Rink (die waren zwar gegen Bremen mal einen Spieltag auch nicht da) werden wohl noch ein paar Punkte gesammelt. Doch so schlecht wie die am Samstag spielten, hat nur der HSV bei Hertha herumgestolpert und Köln die ganze Saison noch nicht. Das stimmt bedenklich. Schätze, wenn sowas nochmal passiert, nimmt „Auge“ sich alles Weißbier aus der Region mit in Klausur und sagt Servus. Verständlicherweise.
Cottbus lässt derweil seine Energie einfach zu Hause, macht alle 14 Tage seinen Ausflug zu irgendwelchen Werks-Elfen und punktet dann die Woche drauf im Stadion der Fei..-äh- Freundschaft. Da kriegt schließlich momentan JEDER Haue. Vor, neben oder auf’n Platz. Das sollte dann laut Henry Maske, Danilo Häußler und Sven Ottke für den Klassenerhalt reichen. Man munkelt gar, dass sich die Bayern schon jetzt auf das Spiel in der nächsten Saison in Cottbus freuen und eventuell sogar den ein oder anderen Tag früher anreisen wollen...
Die Mönchengladbacher sind dieses Jahr sowieso noch nicht wieder dran. Nächstes auch nicht, da sie einen der besten Trainer haben, der solange wohl noch bleiben will. In Dortmund kann man nach einigen Punktgewinnen der letzten Wochen ja schließlich auch verlieren. Beobachter des Spieles, neutrale wohlgemerkt, flüsterten mir allerdings zu, dass die Fohlen mindestens gleichwertig waren, aber leider mit Witeczek einen alten Hasen zuviel auf dem Feld hatten, der immer noch nicht weiß, dass man im Strafraum, wenn Amoroso kommt, die Hände in die Unterhose steckt. Aber der Witeczek lernt das noch – der ist ja noch jung...
Hansa geht es derzeit ähnlich wie Cottbus. Der Unterschied ist, dass die launischer sind. Die können sich nicht darauf verlassen, dass jedesmal das schlappe Brehme-Team nach Meck-Pomm kommt und nicht Meister werden will. Dafür sind die Rostocker traditionell gut dafür geeignet, auch mal unmögliche Spiele auswärts zu gewinnen. Am letzten Spieltag geht es übrigens zu den Bayern. Die hatten letztes Jahr schon keine Chance.
Und der HSV? Der steigt ab. Der braucht nämlich nur so weiterspielen, wie er in Berlin aufgehört hat. Dann könnten sogar noch die Kölner... – Nee, doch nicht – da hätt‘ ich mich doch fast vertan. - Aber die anderen schon...
Franz Heck
Ich habe viele M-Wörter schon in den Mund genommen und nicht alle davon waren salonfähig.
— Jürgen Klopp