Feiertag in Magdeburg

von Günther Jakobsen16:43 Uhr | 06.05.2007

Der Aufsteiger gewann auch sein viertes Spiel in Folge und setzte sich mit Hilfe der Konkurrenz fester denn je in den Aufstiegssattel. Ganz oben bleibt St. Pauli, das den Osnabrücker Angriff schadlos überstand. Im Süden geschah derweil das Unvermeidbare: Hoffenheim holte die letzten Punkte und folgt Wehen in die Zweite Liga

Regionalliga Nord
Wenn der Kiez-Klub die Mannschaft der Stunde war, dann verkörperte Osnabrück das genaue Gegenteil. Mit einer völlig verkorksten Rückrunde hatte der VfL schon die Tabellenführung verspielt und vergab nun auch die große Möglichkeit, im direkten Duell wieder Boden gut zu machen. Trotz Roter Karte gegen Lechner (56.) hielt St. Pauli dem Druck stand und erreichte ein wichtiges 0:0. Zumal auch Kickers Emden nur einen Zähler holte (1:1 in Düsseldorf), entstand für Magdeburg die große Gelegenheit, den zweiten Platz zu zementieren. Union Berlin spürte selbst noch letzten Aufstiegseifer und ging nach torloser erster Hälfte durch Schulz sogar in Führung (50.). Als derselbe Mann kurz nach dem Ausgleich aber vom Platz flog, begann der Berliner Widerstand zu bröseln. Kullmann und Kukulies drehten das Spiel komplett und feierten mit über 18.000 Fans die Festigung des zweiten Platzes. Vermutlich aus dem Rennen verabschiedet haben sich derweil Ahlen (1:2 gegen den HSV) und auch Wuppertal, das sich daheim vom Tabellenletzten Hertha alle Punkte wegnehmen ließ (1:3). Dynamo Dresden dagegen wahrte seine schmalen Chancen. Zweimal Koejoe sowie Alexander Ludwig stellten einen 3:1-Heimsieg auf die Beine, der Gegner Wilhelmshaven wohl endgültig in die Oberliga schickte. Dennoch wurde es im Keller noch einmal spannend. Gladbach fegte Kiel gleich mit 6:1 vom Platz und half damit Borussia Dortmund, das Werder Bremen spät mit 1:0 schlug (87.) und nur noch einen Zähler hinter Kiel rangiert.

Regionalliga Süd
Kaum 3.000 Zuschauer hatten sich in Hoffenheim versammelt, um das zu feiern, was ohnehin so gut wie fest stand. Gegner Siegen war alles andere als ein Spielverderber und ließ sich bereitwillig die Tore einschenken. Mayer (63.) und zweimal Copado (53./87.) trafen nach dem Seitenwechsel aus allen Lagen und schossen die TSG mit einem 4:0 erstmals in die Zweite Liga. Die Sportfreunde, die ebenfalls zeitweilig vom Aufstieg geträumt hatten, rutschten dagegen tief in den Abstiegssumpf und behielten nur noch zwei Zähler Vorsprung auf den 15. aus Pfullendorf. Der wiederum erwischte einen guten Tag und darf nach einem 1:0 in Aalen wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Auch Saarbrücken hatte seine Nerven im Griff, siegte bei den zuletzt sechs Mal in Folge ungeschlagenen Elversbergern (3:1) und durfte Platz 14 dank der besseren Tordifferenz behalten. München 1860 schlug wie erwartet Pirmasens (3:0) und bekam ebenfalls drei Zähler, wogegen Kassel schon ein 0:0 gegen Reutlingen reichte, um der größten Sorgen ledig zu werden. Ein wahres Schlüsselspiel gab es in Karlsruhe, das die zuletzt abstrebenden „Lillien“ von Darmstadt 98 zu Gast hatte. Zur Pause noch durften die Gäste hoffen, doch machten Stindl (49.) und Strobel (60.) aus dem 1:1 dann schnell ein 3:1, das Wiesner nur noch mit dem Anschlusstor beantworten konnte (81.). Während der KSC damit auf Rang elf sprang, gehen in Darmstadt bei nun fünf Zählern Rückstand auf die Nichtabstiegszone langsam die Lichter aus.

Maik Großmann



Bei manchen Spielern fehlt etwas, deshalb spielen sie auch bei mir und nicht in Barcelona.

— Aleksandar Ristic