Gewitter und Einschläge

von Günther Jakobsen14:18 Uhr | 21.08.2009

Claudio Pizarro kehrte zu den Grün-Weißen zurück; nach dem Leihvertrag aus der vorigen Saison nahmen die Bremer den Peruaner nun voll umfänglich unter Vertrag (3 Jahre). Etwas anderes blieb Werder allerdings auch erhalten: Für Treffer aller Art offen zu sein.

Ein Gewitter bereitete dem heißesten Tag des Jahres eine willkommene nächtliche Abkühlung, als Werder sich anschickte, gegen FK Aktobe, den Nobody aus Kasachstan, seine Teilnahme am internationalen Wettbewerb klarzumachen. Schon im Hinspiel sollten die Weichen entscheidend gestellt werden - irgendwie passend zur Wetterlage stellten sich die Einschläge tatsächlich zahlreich ein. Schon zur Pause registrierten die gut 21.000 Besucher im Weserstadion die stattliche Zahl von fünf Treffern. Über deren Verteilung konnte man allerdings einigermaßen erstaunt sein: Nur eine knappe 3:2-Führung hatte der zuletzt serienmäßige Champions-League-Teilnehmer gegen die unbekannten Kicker aus Zentralasien zustande gebracht. Boenisch (17.), Özil (28.) und Naldo (36.) hatten das getan, was man erwarten durfte: Die Bremer in Führung gebracht. Strukov (21. und 32.) hatte das getan, was viele Werder-Fans befürchteten: Die Unzulänglichkeit der Bremer Abwehr offen gelegt.

FK Aktobe hatte nach den Erfahrungen des ersten Durchgangs keine Hemmungen, seine keineswegs destruktiv angelegte Spielweise zu ändern. Man hielt munter mit, bis Werder nach einer gelungenen Kombination - Özil, Borowski, Almeida - einen Zweitorevorsprung vorlegte (60.) und dann begann, seine Überlegenheit auszuspielen. Der offensivfreudige Naldo markierte nach einer Ecke Özils per Kopf das 5:2 (65.); sein zweiter Treffer, nachdem er bereits in Halbzeit eins in bekannter Brachial-Manier per Freistoß den kasachischen Keeper Sidelnikov überwunden hatte. Die Frage bezüglich des Siegers dieses Spiels war geklärt, nicht jedoch Höhe des Resultats. Das Gewitter war noch nicht abzogen, zwei Einschläge standen noch aus. Ein Foul von Kenzhisariev an Pizarro bot Özil die Chance, mit Naldo gleichzuziehen: Der U21-Europameister nutzte die Elfmeterchance souverän (67.). Hunt fehlte ein wenig Fortune, Werders Führung auf 7:2 auszubauen - sein Schuss aus der 76. Minute wurde von der Querlatte zurückgeworfen. Aktobe war platt, aber nicht platt genug, um das letzte Highlight des Spiels auszulassen. Drei Minuten vor dem offiziellen Ende hämmerte Smakov die Kugel per Freistoß unerreichbar für Wiese in den Winkel. 6:3. Eine Menge Gaudi und Spektakel, aber auch ein paar Fragezeichen.

André Schulin



Ich bin kein typischer Schwede, aber ich habe Schweden auf die Landkarte gebracht.

— Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic in der TV-Sendung ,,Jimmy Kimmel live".