Glücklose Berliner

von Günther Jakobsen13:31 Uhr | 02.10.2009

In einer schwachen Partie konnte Hertha BSC auch unter Interimstrainer Heine nicht punkten, zeigte zwar leicht aufsteigende Tendenz, unterlag aber unglücklich durch einen abgefälschten Ball.

Karsten Heine hatte die von Favre übernommene Elf auf mehreren Posten umgekrempelt, die ihr Heil in den ersten Minuten überraschend in einer offensiven Ausrichtung suchte. Allerdings wurden die Hauptstädter nur durch einen Ramos-Schuss gefährlich (3.), den Tormann Patricio jedoch abwehren konnte. Von den Portugiesen kam anfangs kaum Spielwitz zustande. Daran änderte auch eine Einzelaktion von Caicedo (10.) nichts, die Burchert im Berliner Tor vor keine große Aufgabe stellte. Die Geschwindigkeit ließ dann allerdings merklich nach, das 1:0 für die Hausherren nach 18 Minuten überraschte demzufolge Freund und Feind. Adrien Silva war vor dem 16er über rechts kommend nach innen gezogen, hatte mit links geschossen und unhaltbar getroffen. Allerdings schlug der Ball nur deshalb unerreichbar für Burchert im rechten Eck ein, weil Dardeis Körper die Kugel abgefälscht hatte. Hertha antwortete umgehend mit einem Wichniarek-Schuss, der sein Ziel jedoch klar verfehlte. Bis zur Pause gelang es keinem Team, weitere Chancen herauszuspielen. Die Fehlerquote vor und im gegnerischen Strafraum war einfach zu hoch. Außerdem verzettelten sich die Akteure meist in Mittelfeldzweikämpfen, die hüben wie drüben den Spielfluss hemmten.

Insgesamt hatte Hertha auch im zweiten Durchgang mehr Ballbesitz, da sich die Heimelf immer mehr einigelte und bestenfalls auf gelegentliche Konter aus war. Da die Spielkombinationen jedoch holprig blieben, die Qualität der Partie eher weiter abnahm, entwickelten sich kaum noch interessante Szenen vor den Toren. Somit versuchten es die Akteure ab und an mit Fernschüssen, die allerdings meist vorbei gingen oder eine sichere Beute der Schlussleute wurden. Als den Berlinern immer deutlicher wurde, dass ihnen die Zeit davon lief, erhöhten sie gegen Ende doch noch die Schlagzahl. Fast hätte Rafael noch einen Elfmeter herausgeholt, doch die Pfeife des Schiedsrichters aus Belgien blieb stumm. Pech hatten die Gäste zudem mit einem Gewaltschuss von Janker, der aus ca. 20 Metern nur die Latte traf. Lissabon verlor in der Extra-Time zwar noch seinen Torschützen Adrien Silva durch Gelb-Rot, am für die Berliner unglücklichen Endergebnis änderte diese Hinausstellung jedoch auch nichts mehr.

Ulrich Merk



Wir können Bayern nur schlagen oder gegen sie punkten, wenn sie am Mittwoch bei Real Madrid im Elfmeterschießen weiterkommen und vielleicht die Nacht durchfeiern und wir 200 Prozent anders spielen.

— Klaus Augenthaler