Bereits eine knappe Niederlage, mit einem Treffer Unterschied, hätte den Grün-Weißen zum Gruppensieg gereicht. Mit einer sehenswerten Vorstellung in Durchgang eins bestätigten die Bremer jedoch nicht nur ihre Auswärtsstärke auf internationaler Ebene, sie ließen den Basken überhaupt keine Chance, sich noch vor den Gästen zu platzieren.
Ein gravierender Gegensatz trennte die Kontrahenten schon vor dem Anpfiff: Werder konnte von Beginn an auf seinen torgefährlichsten Angreifer, Pizarro, zurückgreifen. Llorente, Bilbaos bester Torjäger, hingegen musste wegen Rückenproblemen passen. Gefährlich wurden die Gastgeber in der Anfangsphase dann auch nur gegenüber Rosenberg, den ein Schuss aus kurzer Distanz im Gesicht erwischte. Der Schwede steckte den schmerzhaften Kontakt mit dem Leder schnell weg und revanchierte sich in der 13. Minute, als Wegbereiter der Bremer Führung. Jensen hatte Rosenberg auf links ins Spiel gebracht und dessen Flanke verwertete Pizarro sprunggewaltig per Kopf zum 1:0. Werders Lufthoheit unterstrich Naldo wenig später. Nach Özils Freistoßflanke traf der offensivfreudige Innenverteidiger zum 2:0 (20.) - Bilbaos ohnehin geringe Aussichten auf den Gruppensieg waren damit schon fast in Gänze aufgelöst. Zumal die Bremer nun wie aus einem Guss spielten: sicher in der Abwehr, hoch konzentriert im Aufbau und gefährlich vor dem gegnerischen Tor. Der nächste Treffer kam deshalb nicht überraschend. Einen erfolgreichen Abschluss des Zusammenspiels zwischen Özil und Pizarro konnten die Basken noch unterbinden, gegen Rosenbergs Nachsetzen war dann kein Kraut mehr gewachsen - 3:0 für Bremen nach 36 Minuten.
Mit einem nicht ungefährlichen Schuss von Toquero (48., Wiese parierte) strahlte Bilbao ein Stückchen Torgefahr aus. Es war klar, dass die Gastgeber nicht unbedingt ein Debakel einstecken wollten, an einen Sieg war allerdings nicht mehr zu denken. Werder reduzierte die Schlagzahl und Athletic bekam größere Spielanteile. Abgesehen von Toqueros beiden Möglichkeiten zu Beginn der zweiten Hälfte kam Wiese indes nicht ins Schwitzen; auf der Gegenseite verlor aber auch die Bremer Offensive an Durchschlagskraft. Jensen (60.) und Rosenberg (64.) nötigten Iraizoz noch zwei Paraden ab, damit waren die interessanten Torraumszenen des schwächeren zweiten Durchgangs dann abgehandelt.
André Schulin
Weisweiler ist der beste Trainer, den man sich wünschen kann. Aber wir kommen immer wieder an den Punkt, wo ein Arrangement nicht mehr möglich ist, da helfen auch keine Versöhnungsbierchen mehr.
— Günter Netzer