In sieben Partien fand sich kein Sieger, weil gleich vier Mal kurz vor Abpfiff noch ein Treffer fiel. So verlor Stuttgart die Tabellenführung an Aalen und vermasselte 1860 das Heimdebüt des neuen Unterhachinger Trainers. Lange Gesichter auch im Norden: Wuppertal machte Platz für Kickers Emden. Und Essen erlebte eine Blamage.
Regionalliga Nord
Die Runde begann mit einem Heimspiel des Tabellenführers und zugleich mit einem nicht erwarteten Rückschlag. Bremen, das traditionell nie in Wuppertal punktet, erkonterte sich einen 2:0-Auswärtssieg und spielte damit den Verfolgern in die Karten. Während Erfurt gegen Dresden nur remisierte (2:2), quälte sich Düsseldorf in Dortmund nach vier sieglosen Spielen wieder zu einem Dreier und gewann durch einen Hampel-Treffer (4.) mit 1:0. Platz eins aber schnappte sich Kickers Emden, das gegen Aufsteiger Oberhausen schon nach fünf Minuten mit 2:0 vorne lag und den Vorsprung trotz eines undurchsichtigen Platzverweises gegen Nehrbauer (55.) sicher verteidigte. Auch Rot-Weiss Essen hätte nach seinem Gruselstart derweil in die Spitze vorstoßen können, fiel aber ausgerechnet im Heimspiel gegen Schlusslicht Cottbus auf die Nase. Marc Hensel (76.) sicherte den Lausitzern einen sensationellen 1:0-Auswärtserfolg, wodurch die Rote Laterne nach Wolfsburg (0:0 gegen Lübeck) wanderte. Braunschweig und Magdeburg derweil feierten vor 21.000 Zuschauern gemeinsam ihre Fanfreundschaft und einigten sich auf ein friedliches 1:1. Heimlicher Sieger des Spieltages wurde Union Berlin, das durch Tore von Spork (23.) und Marco Gebhardt (54.) mit 2:1 gegen den HSV gewann und mit dem dritten Sieg in Folge vom elften bis auf den fünften Rang hochschoss.
Regionalliga Süd
Schon am zwölften Spieltag verfiel ein Großteil der Liga in eine Herbstdepression. Nur in zwei Partien wurden überhaupt drei Punkte vergeben, nämlich beim 3:1-Sieg des VfR Aalen in Elversberg und dem klaren 4:0 der Bayern Amateure über Hessen Kassel, das die Münchener wieder etwas ans Licht führen konnte. Alle anderen Spiele aber endeten remis, und nicht selten spielte Not gegen Elend. Die Stuttgarter Kickers etwa hatten noch kein einziges Heimspiel gewonnen und taten es auch gegen Reutlingen nicht, das selbst derweil seit acht Begegnungen auf einen Dreier wartet - trotz früher Ampelkarte gegen Stuttgarts Yildiz (19.) ergab sich nur ein 1:1. Bezeichnend auch der Auftritt der überspielten Regensburger gegen Oggersheim, in dem sich zwei seit langer Zeit sieglose Teams auf ein trauriges 0:0 einigten. Auch Sandhausen riss gegen Pfullendorf keine Bäume aus (0:0). Besonders im Trend aber lag das späte Unentschieden. Karlsruhes Ole Schröder vermasselte Siegen den 50. Stadiongeburtstag und glich fünf Minuten vor dem Ende noch zum 1:1-Endstand aus. Ingolstadt (1:1 gegen Burghausen) verlor gar erst in der Schlussminute den sicher geglaubten Sieg, ebenso wie der VfB Stuttgart, der in Frankfurt in der Nachspielzeit seine Tabellenführung einbüßte (1:1). Noch schlimmer erwischte es nur Unterhaching. Mit ihrem neuen Trainer Ralph Hasenhüttl führten die Bayern nach einer halben Stunde gegen 1860 schon mit 2:0 und gewannen trotzdem nicht. In der 72. Minute traf Manuel Duhnke erst zum Anschluss und besiegelt mit der letzten Aktion des Spiels dann noch das 2:2.
Maik Großmann
Wenn das Handy klingelt, kann man aus dem Bus aussteigen - und wir fahren weiter. Der hat ja ein Handy und kann sich ein Taxi rufen.
— Werner Lorant