Nur wegen der mehr erzielten Auswärtstore erreichte der Hamburger SV in Eindhoven das Europa-League-Achtelfinale. Wie das Hinspiel verlief auch das Rückspiel ausgeglichen.
Die Rückkehr des verlorenen Sohnes fiel aus. Ruud van Nistelrooy hätte zum ersten Mal seit seinem Wechsel zu Manchester United 2001 nach Eindhoven zurückkehren können, jedoch musste er wegen einer Muskelverhärtung im rechten Oberschenkel in der Hansestadt bleiben, genauso wie der Gelb gesperrte Jarolim und der grippekranke Jansen. Der knappe Hinspielvorsprung der Hamburger hielt nur eineinhalb Minuten. Vom linken Flügel spielte Dzsudzsak den Ball in den Rücken der Abwehr zu Lazovic, dessen verunglückten Schuss der in Höhe des rechten Pfostens stehende Toivonen nur noch ins verwaiste Tor einzuschieben brauchte. Erst danach verdiente sich Eindhoven auch die Führung. Während die HSV-Offensive sich gegen die kompakte Gastgeber-Defensive schwertat, schwamm die Hamburger Abwehr bei den Vorstößen der Niederländer. Bester Hanseat in dieser Phase war Torwart Rost, der einen Distanzversuch von Afellay zur Ecke lenkte (15.). Ab Mitte der ersten Halbzeit übernahm der HSV jedoch mehr Spielanteile. Allerdings verfehlten sowohl Trochowskis Direktabnahme (32.) als auch Zé Robertos Schuss (33.) das Zielgebiet. Auf der Gegenseite musste Rost nach einem Konter eingreifen und Aogos ungewollte Verlängerung einer Afellay-Vorlage abwehren (36.). Sieben Minuten später war der Hamburger Schlussmann aber chancenlos, als Petric Dzsudzsaks 30-Meter-Freistoß, den Tesche unnötig verschuldet hatte, abfälschte, so dass die Kugel rechts neben Rost im Netz einschlug.
Nicht einmal eine Minute nach dem Wiederbeginn erzielten die Gäste den Anschlusstreffer: Petric verlängerte mit der Fußspitze Trochowskis langen Ball über PSV-Keeper Isaksson in die Maschen. Wie im Hinspiel gewann die Partie in der zweiten Halbzeit an Härte. Ab der 57. Minute musste Eindhoven zudem mit einem Mann weniger auskommen, weil Dzsudzsak die Rote Karte sah, nachdem er Schiedsrichter Dean geschubst hatte. Eindhoven musste, Hamburg wollte einen Treffer nachlegen, aber die vielen Unterbrechungen behinderten den Spielfluss. Petric‘ vermeintlicher Ausgleichstreffer wurde wegen eines gefährlichen Spiels von Pitroipa abgepfiffen (60.). Für die Schlussviertelstunde herrschte Waffengleichheit, denn Demel sah nach einem Foul an Pieters die Ampelkarte (74.). Eine Entscheidung, die dem HSV sogar half. Denn der wegen der Hinausstellung Demels eingewechselte Boateng holte gegen Salcido einen Elfmeter heraus, den Trochowski trocken in die Mitte verwandelte (79.). Die letzten Minuten ging der Gast etwas zu leichtsinnig an. Rost wehrte einen von Lazovic abgefälschten Afellay-Schuss zwar noch ab, aber sah wenig später etwas unglücklich aus (87.), als Koevermans eine Lazovic-Ecke am heraus geeilten Schlussmann vorbei ins leere Tor köpfte (89.). Trotz fünfminütiger Nachspielzeit rettete sich der Gast ins Achtelfinale.
Senthuran Sivananda
Er lernt jetzt auch schon seit zwei Jahren die deutsche Sprache und kann schon Guten Tag sagen.
— Hans Meyer über seinen ghanaischen Stürmer Lawrence Aidoo