Kein Gegner

von Günther Jakobsen11:24 Uhr | 20.08.2010

Die endgültige Qualifizierung für die Europa League sollte für die Borussen kein Problem mehr sein. Zu harmlos präsentierten sich die Gäste aus Aserbaidschan. An ihre Leistungsgrenze mussten die Dortmunder nicht heran gehen, um einen souveränen Sieg davonzutragen.

Keine Frage, der BVB war erklärter Favorit, sich gegen den aserbaidschanischen Kontrahenten FK Karabagh Agdam durchzusetzen. Die Schwarzgelben begannen druckvoll und hatten eine erste gute Möglichkeit in der vierten Minute, als Barrios nach Vorarbeit durch Kagawa Gästekeeper Veliyew prüfte, der diese Probe bestand. In der Anfangsphase deutete einiges darauf hin, dass dem BVB eine ernsthafte Herausforderung abverlangt werden sollte, zumal die defensiv gestaffelten Gäste zwei gefährliche Vorstöße ansetzten (5., Adamia schoss knapp links vorbei und 12., Hummels klärte). Dieser Eindruck relativierte sich, nachdem Kagawa, der eine beeindruckende Vorstellung gab, das 1:0 markiert hatte. Unhaltbar erschien sein Linksschuss aus der Distanz allerdings nicht, doch dem hechtenden Veliyew flutschte das Leder über die Fäuste ins Netz (13.). Noch schlechter sah der Gästekeeper beim 2:0 durch Barrios aus (20.). Der 20-Meter-Flachschuss des Goalgetters steuerte ziemlich zentral aufs Tor zu - fast drängte sich der Eindruck auf, dass es dem Keeper darum ging, der Kugel auszuweichen. Von Spannung konnte keine Rede mehr sein, zu deutlich beherrschte der BVB den hilflosen Gegner, dessen Schlussmann auch beim 3:0 (29., Kopfball Barrios) nicht den sichersten Eindruck hinterließ. Er war mit der rechten Hand noch am Ball, trotzdem fiel die Kugel ins Netz.

Am vierten Treffer der Dortmunder traf Veliyew dann tatsächlich keine Schuld. Schmelzer flankte von links auf Kagawa, dessen platzierter Kopfball gegen den Lauf des Keepers im linken Eck landete (40.). Schon vor der Pause war damit alles geklärt. Die Schwarzgelben kontrollierten die Partie auch in der zweiten Hälfte problemlos, hätten bei einer Steigerung des Gegners - die ausblieb - gewiss noch einen Gang höher schalten können. Kagawa erzielte unmittelbar vor seiner Auswechslung einen weiteren Treffer, dem jedoch fälschlicherweise wegen Abseitsstellung die Anerkennung verweigert wurde (70.). Die eingewechselten Götze, Bender und Lewandowski erhielten immerhin noch Chance, Spielpraxis zu sammeln. Über den Sieger dieser Play-off-Hinspiels gab es indes schon längst keinen Zweifel mehr.

André Schulin



Mit der Chancenauswertung war ich nicht zufrieden. Aber ein Trainer hat immer was zu meckern.

— Schalke-Coach Huub Stevens