Kein leichter Gang

von dpa19.03.2010 | 09:54 Uhr

Als einziger der drei deutschen Europa-League-Achtelfinalisten hatte der Hamburger SV das Hinspiel gewonnen. Dennoch war auch sein Weiterkommen gegen den RSC Anderlecht gefährdet, weil er kurz vor dem Pausenpfiff die Kontrolle über das Geschehen verlor.

Bereits in der Anfangsphase besaß der RSC Anderlecht drei gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Allerdings konnte die Hamburger Abwehr und ihr Hintermann Frank Rost sowohl eine gegnerische Hereingabe als auch die anschließende Ecke klären (1.), und Suarez‘ Schuss traf nur das Außennetz (9.). Danach bekam der HSV die gezwungenermaßen offensiver als im Hinspiel eingestellten Belgier in den Griff und verpasste es zunächst, das Polster aus dem Hinspiel aufzustocken. Petric, dessen abgefälschter Schuss über die Latte (4.) und dessen Direktabnahme rechts neben das Tor flog (17.), sowie sein Sturmpartner van Nistelrooy, der aus spitzem Winkel diesmal keinen Schuss aufs Zielgebiet abfeuern konnte (15.), vergaben die Chancen. Selbst als die Gäste ab der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit begannen nachzulassen, kriegten die Hausherren lediglich einen guten Torabschluss hin. Rost musste sich allerdings ganz schön strecken, um Mazuchs Versuch zu entschärfen (34.). Als Boateng in der 42. Minute den Ball vom linken Strafraumrand in die rechte Ecke schlenzte, schien für den HSV alles nach Plan zu laufen. Jedoch trog der Schein, innerhalb von fünf Minuten warfen die sich zu sicher fühlenden Hanseaten die Teilnahme am Europa-League-Viertelfinale wieder in den Preistopf. Erst nickte Lukaku eine Boussoufa-Hereingabe ein (44.). In der zweiten Minute der Nachspielzeit brachte Boateng Suarez im Strafraum ungestüm zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte eine Zeigerumdrehung später selbst. Rost ahnte die Ecke, konnte den Einschlag des Geschosses trotzdem nicht verhindern.

Auch in der zweiten Halbzeit standen die Hansestädter zwischenzeitlich scheinbar deutlich im Viertelfinale, als neun Minuten nach dem Wiederanpfiff Jansen im Fallen Petric‘ hohe Vorlage in die Maschen verlängerte. Anderlecht hätte nun drei Treffer erzielen müssen, schaffte nur zwei, die zwar nicht die Qualifikation für das Europa-League-Viertelfinale brachten, aber immerhin den HSV zeitweise in Bedrängnis. Nachdem Biglia die Kugel von der Strafraumgrenze flach ins linkere untere Eck gejagt (59.) und Boussoufa eine Lukaku-Hereingabe vor dem fangbereiten Rost in die Maschen gespitzelt hatte (66.), spielte Jarolim Petric frei, und der traf aus wenigen Metern zur endgültigen Entscheidung (75.). Denn obwohl die Mannschaft aus Brüssel sich nie aufgab, schwanden die Kräfte und ein weiteres Tor wollte nicht gelingen.

Senthuran Sivananda