Eigentlich hätte man sich dieses Spiel sparen können. Es bestätigte lediglich die schon bekannte Tatsache, dass Pizarro den besten Torriecher der Grün-Weißen hat. Show und Vorentscheidung waren bereits im Hinspiel gelaufen.
Am Anfang stand eine konzentrierte Abwehrleistung Tim Wieses gegen den stürmisch beginnenden Gastgeber. Zweimal musste der Bremer Schlussmann sein Können auspacken, um einen frühen Rückstand zu verhindern, dann war das Gröbste für Werder überstanden. Als Pizarro in der 11. Minute nach Eckballvorlage Özils zum 1:0 einköpfte war Aktobe schon gezwungen noch mindestens vier Treffer zu erzielen - das erschien trotz des kuriosen 3:6-Resultats im Hinspiel als wenig wahrscheinlich. Die Partie verlor zunehmend an Dampf und als der bereits verwarnte Kenzhisariev in der 37. Minute unsinnigerweise im Mittelfeld eine Schwalbe produzierte, die zu seinem Feldverweis führte (Gelb-Rot), verloren die Kasachen komplett den Glauben an ein Wunder. Werder spulte sein Pflichtprogramm herunter und näherte sich langsam einem weiteren Treffer an. Auf Zuspiel von Hunt hatte Pizarro unmittelbar vor dem Pausenpfiff nur den Fuß hinzuhalten, um zum 2:0 einzuschieben.
Thomas Schaaf konnte den zweiten 45 Minuten gelassen entgegen sehen und den Reservisten Bargfrede (59.), Moreno (60.) und Marin (72.) Spielpraxis verschaffen. Als echter Belastungstest durfte dieser Einsatz jedoch kaum noch durchgehen, da die Gastgeber offensichtlich vollkommen überfordert waren und den Abpfiff herbeisehnten. Die Bremer sahen auch keinen Anlass, mehr als nötig zu tun. Moreno (64. und 77.) und Marin (84.) hatten Möglichkeiten zu erhöhen; dass sie es nicht schafften fiel angesichts der Gesamtsituation allerdings nicht besonders störend ins Gewicht.
André Schulin
Alle guten Fußballer bekommen Mädchen - ich habe auch zwei.
— Dettmar Cramer über Rolf Rüssmann, der Vater einer Tochter geworden war.