Deutschland gegen Ukraine am frühen Montagabend in Bremen (3:3) – das 1.000. Länderspiel in der Geschichte des DFB (Fussballdaten.de berichtete) wurde sportlich zur Enttäuschung.
Deutschland
•Fifa-Weltrangliste: 10•Stand:
„Wir müssen unsere Leistung bringen und gewinnen, das ist ausgeblieben“, machte Torschütze und Lokal-Matador Niclas Füllkrug (30) von Werder Bremen anschließend in Klartext.
Bundestrainer Hans-Dieter Flick, den alle nur Hansi nennen, bei Füllkrugs Auswechslung im Wohninvest Weserstadion mit Pfiffen bedacht, fühlte sich angesichts der schwachen Leitung an die Zeit vor der WM 2006 zurückerinnert: „2006 hat man 1:4 in Italien verloren und es war eine wahnsinnig negative Stimmung. Trotzdem ist es ein Sommermärchen geworden.“
Um diese Stimmung zu erzeugen, dürfte es – bei allem Respekt – 2024 schwierig werden. Die Begeisterung um die deutsche Nationalmannschaft ist, sagen wir mal, stark ausbaufähig, das zeigte sich am Montag in Bremen einmal mehr. Viel wichtiger: Es fehlen charismatische Spieler, die der Elf von Bundestrainer Jürgen Klinsmann damals Flügel verliehen – wie Michael Ballack, Lukas Podolski, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Miroslav Klose. Von den Rio-Weltmeistern 2014 acht Jahre später gar nicht zu reden.
„Es ist verständlich, dass nach der WM vor wenigen Monaten noch keine Euphorie vorherrscht“, schrieb Champions-League-Sieger Ilkay Gündogan (32) von Manchester City in einer am Montag erschienenen Kicker-Kolumne, „aber es ist ja noch Zeit, daran zu arbeiten.“
Die in Sachen Marktwert stärkste deutsche Elf spielte in Bremen definitiv nicht. Sie kann, sie muss bis zum EURO-Start am 14. Juni 2024 mit Deutschland in München, zusammenfinden.
Gegen die Ukrainer standen nur 5 der 11, gemäß den KI-basierenden Marktwerten von GOOL.ai / Fussballdaten.de wertvollsten Spieler in der Startelf.
Joshua Kimmich vom FC Bayern, mit 76,7 Mio. Euro teuerster deutscher Spieler, rettete das Jubiläumsspiel mit einem Elfmeter-Tor in der Nachspielzeit. Florian Wirtz von Bayer Leverkusen wurde eingewechselt. Barcelona-Profi Marc-André ter Stegen, mit 42,7 Mio. Euro bestdotierter deutscher Torhüter, kam nicht zum Einsatz.
Die Kicker-Note 6 gab es für den mit 60,1 Millionen Euro teuersten deutschen Abwehrspieler, Nico Schlotterbeck von Borussia Dortmund, und für David Raum von RB Leipzig.
Kai Havertz (FC Chelsea), der nach Timo Werner (Leipzig / 33,4 Mio.) mit 32,9 Mio. Marktwert hochkarätigste deutsche Stürmer, kam erst zur zweiten Halbzeit für Füllkrug, traf zum 2:3, holte den Elfmeter raus – und war mit Note 2 bester DFB-Akteur dieser Partie.
Das können sie wirklich gut: Diese Flügelwechsel auf Höhe der Mittellinie!
— Bela Rethy