Nach dem souveränen 3:0-Erfolg über Island qualifizierte sich das DFB-Team endgültig für die EM-Endrunde im nächsten Jahr in Portugal. Auf dem zweiten Platz der Gruppe 5 landeten die Schotten unter ihrem Coach Berti Vogts, denen ein knappes 1:0 über Litauen ausreichte, das der 19jährige Fletcher im Hampton Park erzielte.
Keine zwanzig Sekunden lief der Ball in der Hamburger AOL-Arena, da stand Michael Ballack bereits mutterseelenallein vor Torhüter Arason, doch der Spielmacher der Deutschen bekam das Leder nicht an dem gut reagierenden Keeper vorbei. Auch nach dieser ersten schönen Kombination blieben die Gastgeber im Vorwärtsgang und drängten die Isländer weit zurück. Kaum ein Zufall war dann auch das 1:0 nach neun Spielminuten. Per furiosem Hackentrick verlängerte Bobic einen Hinckel-Einwurf in die Angriffszentrale auf Ballack, der den Ball überlegt am herausstürmenden Torhüter vorbei ins linke Eck platzierte. Ohne Unterlass kombinierten die Deutschen über die emsigen Flügel Hinkel und Rahn weiter, die Flanke um Flanke in den Strafraum bugsierten. Allerdings versäumten es die vor dem Tor umständlichen Bobic (22.) und Kuranyi (38.) bereits vor der Pause, die besten Chancen zu verwerten. Island versteckte sich keineswegs. Nach dem Gegentor gelang es den Nordländern zwei, drei Mal, die Abwehr der Völler-Truppe zu überlisten. Die beiden Sigurdssons scheiterten dabei jedoch jeweils an dem aufmerksamen Kahn.
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte übernahm Island sogleich das Zepter und nutzte die passive Spielweise der Deutschen zu einem kleinen Powerplay. Fast wäre der Ausgleich geglückt, doch dem Kopfball von Verteidiger Hreidarsson ging ein Foul voraus, so dass die Anerkennung des Treffers ausblieb. Im Gegenzug fiel die Vorentscheidung. Aus der Zentrale - ca. 30 Meter vor dem gegnerischen Tor - hob Ballack den Ball auf den halblinken Strafraumrand zu Kuranyi, der umgehend in die Mitte flankte, wo Bobic volley zulangte und das Spielgerät unter die Querlatte pfefferte (59.). Mit dem Vorsprung im Rücken liefen die Kombinationen der Deutschen nun wieder flüssiger, wenn auch nicht zwingend. Da die geschlagenen Isländer auch nur noch das Nötigste bewerkstelligten, verflachte die Partie in der Folgezeit. Mit der Einwechslung von Klose und Neuville kam noch einmal etwas Schwung ins Angriffsspiel Deutschlands, wobei der Lauterer über den rechten Flügel den dritten Treffer vorbereitete. Obwohl er auch selbst den Abschluss hätte suchen können, passte er in die Zentrale auf den mitgelaufenen Kuranyi, der zu seinem ersten Länderspieltor einschob (79.). Die Restzeit verlief ohne weitere Höhepunkte.
Zu den Daten des Spieles
Dieses Spiel war eine Schlacht. Wir haben eine abartige Laufleistung absolviert.
— Markus Gisdol, Trainer 1. FC Köln, nach 2:1 bei Borussia Dortmund.