Nach sechs Pflichtspielen ohne Sieg gewann der Hamburger SV wieder. Eine starke zweite Halbzeit reichte den Hanseaten, um Rapid Wien 2:0 zu besiegen und vorzeitig die Zwischenrunde der Europa League zu erreichen. Erst der etwas glücklich zustande gekommene Führungstreffer ließ die bis dahin gute Abwehrleistung des Gegners einbrechen.
Nur das Hamburger Verletzungspech wollte nicht enden: Vor dem Spiel gegen Rapid Wien hatte sich das Lazarett mit Elia (Fußprellung), Rozehnal (Grippe) und Torun (Knieprellung) verstärkt, deswegen ließ Trainer Labbadia nur mit einer Sturmspitze spielen. Dass der HSV am Stock ging, war auch auf dem Spielfeld nicht mehr zu übersehen. Gegen eine wie erwartet kompakt stehende Gäste-Defensive taten sich die Hanseaten schwer, Druck aufzubauen und Chancen herauszuspielen. Die auf Konter lauernden Österreicher traten jedoch in der Offensive kaum in Erscheinung. Obwohl die Hausherren in der ersten Halbzeit die deutlich überlegene Mannschaft stellten, kamen sie nur einmal gefährlich zum Abschluss – und das bezeichnenderweise nach einer Standardsituation: Aus knapp zwanzig Metern trat der auffällige Jansen einen Freistoß, der jedoch am Lattenkreuz vorbeiflog (23.).
Der Ex-Münchner war es aber ebenfalls, der in Zusammenarbeit mit einem Wiener Abwehrspieler den Gastgeber zwei Minuten nach dem Wiederbeginn in Führung brachte. HSV-Keeper Rost schlug den Ball weit in die gegnerische Spielfeldhälfte, Jovanovic´ unmotivierter Klärungsversuch landete bei Jansen, der alleine vor Rapid-Schlussmann Payer die Nerven behielt und einnetzte. Da Rapid nun erzwungenermaßen mehr nach vorne tun musste, wurde das Spiel und mit ihm vor allem der HSV besser. Flog Tesches Kopfball noch am rechten Pfosten vorbei (51.), nahm Berg zwei Zeigerumdrehungen später eine Demel-Flanke an und beförderte sie per Drehschuss ins Tor. Zudem hatten die Hamburger diesmal Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen: Im Anschluss an einen Freistoß schoss Heikkinen den Ball nicht nur an den Pfosten, sondern es hätte für Rosts ungestümes Einsteigen gegen Jelavic durchaus auch einen Elfmeter geben können (56.). So musste aber Rapids zaghaftes Stemmen gegen die Niederlage erfolglos bleiben, derweil es die Platzelf verpasste, den Sieg ein paar Treffer höher ausfallen zu lassen. Tesche (58.), Rincon (61.), Jansen (68.), Aogo (78.) und Tesche (82.) scheiterten am besten Gegenspieler, Schlussmann Payer. Auch ohne dessen Zutun verfehlte Aogos Schuss das Zielgebiet (85.). In der Schlussphase wurde Petric nach zweimonatiger Verletzungspause erstmals wieder eingewechselt (76.).
Senthuran Sivananda
Es gibt nichts Schöneres, als über Kritiker zu siegen!
— Bruno Labbadia, FC Bayern, nach einem 2:0 gegen Bayer Uerdingen. Chefkritiker Paul Breitner hatte ihn zuvor einen ,,Blender" genannt.