Sandhausen, Heidenheim und Babelsberg im Nachsitzen erfolgreich

von Günther Jakobsen13:28 Uhr | 09.10.2011

Die durch die EM-Qualifikation bedingte Länderspielpause wurde in der dritten Liga für Nachholspiele genutzt. Gleich vier Spiele waren aufgrund des Papstbesuches in Deutschland verschoben worden, drei Partien fanden nun statt und rückten das Tabellenbild wieder gerade. Sandhausen und Heidenheim sprangen so auf die Plätze drei und vier, Punkte gegen den Abstieg sammelte Babelsberg in Jena.

Mit einem Spiel mehr auf dem Konto hatte sich Kickers Offenbach sowohl am 1. FC Heidenheim als auch am SV Sandhausen vorbei auf den Relegationsplatz geschoben. Das wollte die beiden Aufstiegskandidaten natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Die Chance, die Offenbacher wieder zu verdrängen, bot sich in den Nachholspielen, dafür waren jedoch Siege nötig. Heidenheim hatte es mit dem SV Darmstadt 98 zu tun und begann hellwach. In der Anfangsviertelstunde mangelte es dem Spiel zwar an Großchancen, der 1. FCH kontrollierte jedoch das Spiel. Aufsteiger Darmstadt präsentierte sich abwartend und diese Passivität wurde nach 17 Minuten bestraft. Nach Flanke von Andreas Ludwig hatte Nico Frommer keine Mühe, die Führung für die Gastgeber zu erzielen. Der Gegentreffer wirkte wie ein Weckruf für den SV, der nun auch aktiv am Spiel teilnahm. Zu großen Chancen kamen allerdings beide Teams vor der Pause nicht mehr. Deutlich interessanter war die Partie im zweiten Durchgang. Die Darmstädter Lilien kamen hoch motivert aus der Kabine und erzielten in der 50. Minute durch Marcus Steegmann den Ausgleich. Der Torschütze machte nur eine Minute nach seinem Treffer erneut auf sich aufmerksam, nun jedoch in negativer Art und Weise. Nach einem harten Einsteigen im Mittelfeld sah Steegmann die Rote Karte und Darmstadt musste in Unterzahl weiterspielen. Das Spiel blieb dennoch ausgeglichen, erst eine Viertelstunde vor Schluss hatte Heidenheim die Möglichkeit zu erneuten Führung. Ludwig und Kollegen scheiterten aber am Abwehrbollwerk Darmstadts. In einer turbulenten Schlussphase musste erst auch Christian Sauter vorzeitig duschen gehen, der Heidenheimer wurde in der 83. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Dann erzielte Tim Göhlert wenige Minuten vor dem Abpfiff das 2:1 für Heidenheim (88.).

Mit dem gleichen Ergebnis gewann der SV Sandhausen gegen Rot-Weiß Erfurt. Nach einer kurzen Phase des Abtastens zu Beginn des Spiels übernahm Erfurt die Spielkontrolle und erarbeitete sich erste Chancen. Nachdem Rudi Zedis abgefälschter Schuss noch knapp am Sandhausener Tor vorbei geflogen war, machte es Olivier Caillas in der 17. Minute besser. Nach einer misslungenen Kopfballabwehr setzte der Erfurter zum Schuss an und traf zum 1:0 für die Gäste. Sandhausen reagierte wenig geschockt und kam nicht lange nach dem Gegentreffer zum Ausgleich. Frank Löning war es, der aus der Drehung zum 1:1 traf. Der Stürmer hätte das Spiel vor der Pause noch drehen können, doch sein Schuss ging knapp daneben. Der SVS kam besser aus der Kabine und erzielte mit der ersten Chance der zweiten Halbzeit den Führungstreffer. Abwehrspieler Schauerte hatte den Ball zu David Ulm gebracht, der souverän versenkte. Erfurt drängte nun auf den Ausgleich, Sandhausen stand hinten jedoch sicher und brachte das 2:1 über die Zeit.

Im Duell zwischen Carl Zeiss Jena und dem SV Babelsberg 03 ging es vor allem darum, gegen einen direkte Konkurrenten Punkte gegen den Abstieg einzufahren. Babelsberg, das bis zu diesem Zeitpunkt auswärts noch nicht einmal hatte gewinnen können, begann engagiert. In einer aggressiv geführten Partie erspielten sich die Filmstädter ein leichtes Übergewicht und gingen folgerichtig nach 20 Minuten in Führung. Dominik Stroh-Engel sorgte den Treffer. Danach zog sich der SV zurück und überließ Jena die größeren Spielanteile. Dies nutzten die Gastgeber kurz vor der Pause, als Alexander Maul das 1:1 erzielte. Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel schnell wieder Fahrt auf, mit Chancen auf beiden Seiten. Die größere Konsequenz legte jedoch Babelsberg an den Tag. Nach einem unnötigen Ballverlust nutzte Stürmer Markus Müller die unverhoffte Möglichkeit zur 2:1-Führung für die Potsdamer (68.). Jena rannte nach dem Gegentreffer bis zum Ende an, dies allerdings zu kopflos, um den Babelsberger Sieg noch ernsthaft zu gefährden.



Ich habe nie Internas aus der Kabine an die Presse weiter gegeben. Da können Sie den Friedel Rausch fragen, der wird das bestätigen.

— Andreas Brehme zum Vorwurf, er habe beim 1. FC Kaiserslautern Interna an die Medien weitergegeben...