Schalke stürmte in die Europa League

von Günther Jakobsen10:13 Uhr | 26.08.2011

Der FC Schalke 04 machte die blamable 0:2-Hinspielniederlage bei HJK Helsinki vergessen. Mit einem Schützenfest in der heimischen Arena erreichten die Königsblauen doch noch die Gruppenphase der Europa League.

Dabei agierte Helsinki offensiver als im Hinspiel und erwischte damit die Schalker Hintermannschaft zumindest in der ersten Halbzeit auf dem falschen Fuß. Nach nur 40 Sekunden und einem Fehler von Höwedes tauchte der Doppeltorschütze der Finnen von vor einer Woche, Pukki, gefährlich vor dem Gelsenkirchener Tor auf, zielte allerdings vorbei. Schalke stellte zwar in der Anfangsphase die feldüberlegene Mannschaft, aber hatte das 1:0 einer Standardsituation zu verdanken. Nachdem HJK-Verteidiger Rafinha Raul in die Hacken gelaufen war, verwandelte Huntelaar den fälligen Elfmeter, obwohl Helsinkis Keeper Wallen die Ecke geahnt hatte (15.). Die Finnen zeigten sich vom frühen Rückstand nicht sonderlich beeindruckt. Im direkten Gegenzug wäre ihnen fast der Ausgleich gelungen, allerdings verpassten Sadik und Bah aus aussichtsreicher Position Sorsas Flanke (16.). Vier Minuten später ließ die Schalker Abwehr gleich zweimal Hinspielschreck Pukki entwischen. Beim ersten Mal hatten die Königsblauen noch Glück, dass Matip den Schuss des Finnen von der Linie kratzte. Sekunden später traf der Angreifer aber doch zum 1:1. Die Partie wogte nun für einige Minuten hin und her. Während Sadik das Eins-gegen-Eins-Duell gegen S04-Schlussmann Fährmann verlor (24.), ließ auf der Gegenseite Huntelaar nach einer Vorlage von Raul zwei Gegenspieler aussteigen und knallte dann die Kugel zur erneuten Führung der Gelsenkirchener ins lange Eck (25.). Danach bekamen die Knappen wieder Oberwasser. Farfan (30., Volleyschuss links vorbei) und Draxler (41., scheiterte an Wallen) verpassten nur knapp den Torerfolg. Huntelaar brachte den Ball sogar erneut im gegnerischen Gehäuse unter, aber sein Treffer galt wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht (35.). Die Gäste blieben derweil im Angriff mit Konterangriffen gefährlich.

Erst in der zweiten Halbzeit bekamen die Hausherren die Helsinkier Offensive in den Griff. Gerade einmal vier Minuten nach dem Wiederbeginn fiel das 3:1 für S04. Farfan drang vom rechten Flügel in den Strafraum ein und konnte von Kansikas nur regelwidrig gestoppt werden. Huntelaar brachte auch diesmal den Elfmeter im Tor unter. Jetzt fehlte dem deutschen Pokalsieger lediglich ein Treffer, um in die Gruppenphase der Europa League einzuziehen. Die Knappen griffen nun vor allem über die Außenbahnen an. Und so fielen auch die entscheidenden Tore. Holtby flankte vom linken Flügel, und Papadopoulos wuchtete die Hereingabe ins Netz (56.). Sechs Minuten später verlängerte Huntelaar eine von der rechten Außenbahn geschlagene Farfan-Flanke in die Maschen. Damit war das Spiel entschieden. Ein Aufbäumen der Gäste blieb aus. Stattdessen sorgte Draxler nach einer Hereingabe des eingewechselten Marica für den 6:1-Endstand (82.), und am Ende hätte der Sieg sogar höher ausfallen können.

Senthuran Sivananda



Manchmal denke ich, dieser Beruf frisst mich auf.

— ,,Wild Winnie" Schäfer, Trainer des KSC, während der UEFA-Cup-Saison 1993/94.