Spaziergang

von Günther Jakobsen12:54 Uhr | 31.07.2009

Im Hinspiel der EL-Qualifikation traf der Hamburger SV auf einen Amateurverein, der wie ein Amateurverein spielte und somit ohne Chance blieb. Sparsam blieben die Hanseaten nur beim Ausnutzen der Tormöglichkeiten.

Auf die hochkarätigen Einkäufe der letzten Wochen (Elia, Berg und Rozehnal) konnte der neue HSV-Coach Bruno Labbadia in dieser Partie noch nicht zurückgreifen, doch beim Auftritt in Dänemark spielte dieser Umstand keine erkennbare Rolle. Dafür trug sich der wieder genesene Angreifer Guerrero bereits nach elf Minuten in die Torschützenliste ein. Nationalspieler Piotr Trochowski hatte eine Minute zuvor noch den FC-Torhüter Stuhr-Ellegaard mit einem Freistoß geprüft, legte nunmehr präzise für seinen Stürmer auf, der optimal aus schwierigem Winkel ins Netz traf. Auch beim zweiten Treffer der deutlich dominierenden Hamburger legte Trochowski auf. Diesmal vollstreckte U-21-Europameister Jerome Boateng (24.). Vor der Pause prüften die spielfreudigen Gäste noch zweimal das Aluminium (Jarolim, Trochowski), unterstrichen damit die Einseitigkeit des Spielgeschehens.

Seinen Torvorlagen-Dreier machte Trochowski in der 53. Spielminute komplett. Diesmal setzte er über links Petric im gegnerischen 16er in Szene, dem ein Kunsttor in den rechten Giebel gelang. Überlegen, aber mittlerweile ohne merklichen Druck beherrschte der HSV in der Folgezeit Ball und Gegner, doch die unterhaltenden Aspekte dieser Begegnung verflüchtigten sich mehr und mehr. Erwähnenswert blieb nur noch, dass Demel mit einer Prellung ausscheiden musste und dass Trochowski mit einem Foulelfmeter den 4:0-Schlusspunkt markierte, weil Tormann Stuhr-Ellegaard Petric regelwidrig ins Grün geschickt hatte (80.). Nach diesem dänischen Spaziergang fiel einem für das Rückspiel nur noch der Begriff "Formsache" ein.

Ulrich Merk



Dieses Jahr war es leider nur die Meisterschaft.

— Bayern-Coach Hansi Flick nach der Saison 2020/2021.