Wehen schon fast durch

von dpa11.12.2006 | 11:38 Uhr

Der Spitzenreiter des Südens durfte schon zur Winterpause heimlich für die Zweite Liga planen, der Graben zum Nicht-Aufstieg verbreiterte sich auf elf Punkte. Weit entfernt von einer Vorentscheidung blieb die Konkurrenz im Norden, wo selbst der Elfte nur vier Zähler Rückstand auf Platz zwei hielt. Ganz oben hielt sich weiter der VfL Osnabrück, obwohl der gar nicht mitspielte.

Regionalliga Nord
Dass Wuppertal wieder über den Strich kriechen würde, hätte es sich selbst kaum träumen lassen. Schon am Freitag spielte der WSV 1:1 beim FC St. Pauli und blieb am Folgetag unangetastet, weil weder Dresden noch Fortuna Düsseldorf auch nur einen Punkt holen konnten. Die Fortuna schien die Winterpause recht nötig zu haben, denn nach dem schwachen 1:1 der Vorwoche in Mönchengladbach gingen die Rheinländer in Ahlen nun gleich mit 1:4 baden. Auch Dynamo bestätigte seinen Abwärtstrend und verlor in Kiel das zweite Auswärtsspiel in Folge mit 0:1, während die „Störche“ durch das goldene Tor von Pavel Dobry (78.) den Abstand auf das rettende Ufer auf zwei Zähler verkürzten. In die Karten spielte den Holsteinern, dass Herthas Amateure eine 2:0-Führung bei Union Berlin noch verspielten und am Ende nur einen Punkt mitnahmen. Christian Stuff traf in der 90. Minute mit einer Bogenlampe zum 2:2. Ebenfalls mit der Schlusssirene kam Kickers Emden zu einem 3:2-Sieg über Borussia Dortmund. Mit inzwischen zehn Spielen ohne Niederlage brachten sich die Kickers derweil sogar für den Aufstieg ins Gespräch (punktgleich mit Dresden und Lübeck), dabei hatten sie lange im Keller festgesessen. Zumindest tabellarisch galt das auch für Rot-Weiß Erfurt. Beim Sieg in Mönchengladbach machten die Thüringer allerdings keine gute Figur, siegten nur durch ein Elfmeter-Tor von Thorsten Görke mit 1:0. Dennoch belegten die Thüringer dadurch Rang drei.

Regionalliga Süd
Wie in der Vorwoche begnügte sich der SV Wehen mit einem einzigen Tor. Ronny Königs 1:0 gegen Karlsruhe reichte allerdings zum achten Heimsieg in Folge und damit zu einem satten Vorsprung vor allem, was sich noch Konkurrenz nennen mochte. Am ehesten galt das noch immer für Hoffenheim. Im zweiten Heimspiel am Stück kam die TSG allerdings nur zu einem 2:2 gegen die Münchener Bayern und stand dabei gar am Rand einer Niederlage. Erst in der Schlussphase konnte Kai Hesse noch einen Zähler retten. Nur noch fünf Punkte dahinter lauerte nun Stuttgart, das sich beim 1:0 in Pirmasens aber ebenfalls reichlich schwer tat. Nicht nur war der 30-Meter-Schuss von Marcel Schuon haltbar (65.), sondern Pirmasens wurde auch ein Tor nicht anerkannt, weil der VfB-Torwart angeblich irritiert wurde. Da Reutlingen daheim gegen Ingolstadt verlor (0:1), blieben indes nur die Stuttgarter Kickers aufstiegsrelevant. Mesic besiegelte mit einem späten Doppelpack den 3:0-Heimsieg, der allerdings gegen niemand Größeres als die traurigen Lauterer Amateure zustande kam. Mit nur sieben Punkten und Lichtjahre vom Klassenerhalt entfernt blieb das Team von Interimstrainer Olaf Marschall unangefochten Letzter. Auch unter dem vierten Übungsleiter der Saison stand der erste Sieg noch immer aus. Darmstadt 98 hingegen glückte gleich der zweite Sieg in Folge (2:1 in Siegen), was berechtigte Hoffnung für die Rückrunde erzeugte. Platz 14 rückte auf zwei Zähler in Sichtweite.

Maik Großmann