Haaland, DFB-Team & Co.: Menschenrechts-Botschaften an Katar

von Marcel Breuer | dpa13:47 Uhr | 28.03.2021
Klare Botschaft: Erling Haaland vor Norwegens Spiel gegen die Türkei. Foto: Fermin Rodriguez/AP/dpa

Nachmachen ausdrücklich erwünscht: Neben der deutschen Fußball-Nationalmannschaft haben auch Norweger und Niederländer erneut mit Aktionen auf die Menschenrechtslage beim WM-Gastgeber Katar aufmerksam gemacht und mögliche Nachahmer zu ähnlichen Botschaft ermuntert.

Die dänische Auswahl kündigte eine Form des Protestes für Sonntagabend an.

«Football Supports Change» («Fußball unterstützt Wandel») stand auf den schwarzen T-Shirts, die die niederländischen Nationalspieler um die früheren Bundesliga-Profis Luuk de Jong und Davy Klaassen und Barça-Star Frenkie de Jong am Samstag beim WM-Qualifikationsspiel am Samstagabend gegen Lettland bis kurz vor dem Anpfiff trugen. Danach spielte die Mannschaft von Bondscoach Frank de Boer in Amsterdam in ihren traditionellen Oranje-Trikots - und gewannen mit 2:0 (1:0).

Dortmunds Superstürmer Erling Haaland und seine norwegischen Mitspieler präsentierten vor der 0:3-Niederlage gegen die Türkei weiße Shirts mit dem Aufdruck: «Human rights - On and off the pitch» (Menschenrechte - auf und neben dem Platz). Außerdem waren Norwegen und Deutschland darauf mit einem Haken versehen, darunter stand «Next?» - wer folgt als nächstes? Dazu hatten die Spieler ihre linke Hand mit fünf abgespreizten Fingern erhoben. «Das Zeichen ist das bekannteste für Menschenrechte», sagte Sindre Stranden Tollefsen von Amnesty Norwegen dazu der norwegischen Zeitung «Dagbladet».

Bereits am Mittwoch hatten die Spieler von Nationaltrainer Ståle Solbakken ihr erstes Qualifikationsspiel gegen Gibraltar (3:0) für eine stille Botschaft zur Menschenrechtslage in Katar genutzt. Dabei hatten sie bei der Nationalhymne Shirts mit dem Schriftzug für Menschenrechte getragen. Einen Tag später präsentierte die deutsche Nationalelf vor dem Anpfiff gegen Island (3:0) Shirts mit Buchstaben, die gemeinsam das Wort «Human Rights» bildeten.

«Die Trikot-Aktion der deutschen Nationalmannschaft setzt ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für Menschenrechte. Die Zeiten, in denen Sport unpolitisch zu sein hatte, sind vorbei», sagte dazu Julia Duchrow, Stellvertreterin des Generalsekretärs von Amnesty International in Deutschland, der Deutschen Presse-Agentur.

«An den gravierenden Menschenrechtsverletzungen in Katar ändert sich jedoch erst etwas, wenn aus der symbolischen Geste praktische Konsequenzen folgen», sagte Duchrow: «Amnesty fordert Mannschaften und Verbandsfunktionäre dazu auf, sich zu informieren, wo sie spielen, trainieren und sich aufhalten werden, und ihre Stimme und ihren Einfluss geltend zu machen, um sicherzustellen, dass die Rechte von Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten geschützt werden.»

Der frühere Europameister Dänemark um die Bundesliga-Profis Thomas Delaney, Yussuf Poulsen, Frederik Rönnow und Robert Skov kündigte an, ihren Wunsch nach Veränderungen in Katar vor dem Qualifikationsspiel gegen Moldau am Sonntagabend (18.00 Uhr) unterstreichen zu wollen.

Katar steht als WM-Gastgeber 2022 immer wieder wegen Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des «Guardian» sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Gastarbeiter aus fünf asiatischen Ländern gestorben. Katars Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe.

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(dpa)



Der einzige, richtig konkrete Vorschlag zur Verstärkung der Mannschaft war in der Winterpause Donovan, von dem Hermann Gerland sagt, er würde bei ihm nicht mal in der zweiten Mannschaft spielen.

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