Bundesliga 1963/1964 - Sa., 09.11.1963 - 14:30 Uhr
7:1
HZ - 1 : 1

Nach einer Stunde wurde der FCS pulverisiert

Meldete sich mit drei Toren nach der langen Sperre zurück: Engelbert "Berti" Kraus

Meldete sich mit drei Toren nach der langen Sperre zurück: Engelbert "Berti" Kraus

Meldete sich mit drei Toren nach der langen Sperre zurück: Engelbert "Berti" Kraus

Erstmals nach seiner monatelangen Sperre war 1860-Nationalspieler Berti Kraus wieder auf dem Rechtaußen-Posten dabei. Doch es begann nicht sonderlich gut für die Löwen. Saarbrücken stand kompakt und sicher in der Defensive, baute variabel aus der Tiefe auf und kombinierte vor dem Münchener Strafraum überaus geschickt. Nach einem Steinmann-Freistoß (11.) waren auch die Sechziger durch Kohlars am Zug (12.). Radenkovic und Danner ließen sich jedoch nicht überraschen. Während Danners Vorderleute die 1860-Angreifer vor der Pause erfolgreich beschatteten, musste Radenkovic mehrmals in höchster Not klären. Beim 0:1 durch den sträflich freien Rinas nach einer Maas-Flanke, blieb er indes ohne Abwehrchance (37.). Ein Abstauber von Kraus nach Luttrops Pfosten-Knaller, nur fünf Minuten später, machte das Manko aber recht schnell wieder wett.

Es dauerte eine gute Viertelstunde, ehe sich 1860 nach der Pause erneut entscheidend durchsetzte. Mit einem Doppelschlag von Küppers und Grosser (65./66.), die sich zuvor mehrfach durch übertriebene Dribblings an der Saar-Abwehr aufgerieben hatten, zerbrach das bis dato stabile Defensivgerüst der Gäste in der Folge wie Glas. Die Löwen ließen nun den Ball durch die Reihen laufen, spielten schnell, direkt und trafen plötzlich wie im Training. Kraus (72./84.), Heiß (75.) und Brunnenmeier (78.) pulverisierten die FCS-Gegenwehr mit weiteren, teils großartig herausgespielten Treffern. Ein Pfostenschuss von Diehl zwischen TSV 1860-Tor fünf und sieben lockerte die einseitige Schießbude zwar etwas auf, doch der Zerfall der Malstatter in Hälfte zwei war schon frappierend. Dabei hatte der Tabellenletzte zuvor eine Stunde lang bestens mitgemischt. Neben den Trainern, die im Nachhinein vor einer Überbewertung des schrillen Ergebnisses zum Positiven wie zum Negativen warnten, riet der "Kicker"-Berichterstatter in seiner Erklärungsnot zum Einschalten eines Psychologen für die regelmäßig nach einer Stunde einbrechenden Saarländer...

Ich lese keine Bücher.

— Klaus Fischer auf die Frage nach seinem Lieblingsbuch