Bundesliga 2003/2004 - Sa., 20.09.2003 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 0 : 0

Spieltechnische Erwartungen wurden nicht erfüllt

Trotz Rippenverletzung bester und entscheidender Mann auf dem Platz: Johan Micoud

Trotz Rippenverletzung bester und entscheidender Mann auf dem Platz: Johan Micoud

Trotz Rippenverletzung bester und entscheidender Mann auf dem Platz: Johan Micoud

Erstmals in dieser Saison gab es zur Halbzeit Pfiffe für das Team von Thomas Schaaf. Was war passiert? Das vermeintliche Spitzenspiel (Vierter gegen Sechster) entwickelte sich nach schleppendem Beginn in Hälfte eins zu einem echten Langweiler, der auf Seiten Werders Fehlpässe en masse produzierte und auf der Gegenseite eine auf reine Abwehrmaßnahmen reduzierte Gastmannschaft aus München präsentierte. Torszenen fanden zwar statt, doch die beteiligten Stürmer schlossen sich mit entsprechenden Fahrkarten und anderen Harmlosigkeiten dem Niveau ihrer Mitspieler an. Eine leichte Steigerung der Teams vor der Pause, mit weiteren Vorteilen für die Bremer (Ailton vergab drei Mal in Folge), soll an dieser Stelle dennoch nicht verschwiegen werden.

Man merkte sogleich, dass sich die Akteure in der zweiten Halbzeit etwas mehr vorgenommen hatten. Charisteas wurde vier Minuten nach dem Wiederanpfiff bei einer der ersten Bremer Bemühungen im Gäste-16er an der Schulter von Hoffmann unsanft heruntergerissen. Den vertretbaren Elfer hämmerte Ailton halbhoch ins rechte Toreck (48.). Nun sahen sich auch die Sechziger genötigt, ebenfalls Produktives nach vorne zu bewerkstelligen. Mit Tyce für Kiyoto war auch eine Zugabe an Spielkultur auf den Platz geschickt worden, der Ausgleich in Minute 57 kam dann doch urplötzlich. Eine kaum erwartete, aber nichtsdestotrotz großartige Direktabnahme von Kapitän Schroth, der eine Idee früher als Ismael an eine Görlitz-Flanke herankam, zischte unhaltbar unter die Latte des Werder-Gehäuses. Bremen fightete zwar umgehend zurück, hatte aber großes Glück, dass Schroth in der 65. Minute allein vor Reinke eine Hundertprozentige neben das Tor setzte. Im Gegenzug fiel die Vorentscheidung. Der eingewechselte Klasnic hatte Micoud halbrechts im Strafraum freigespielt und der Franzose eiskalt per flachem Drehschuss ins lange Eck vollstreckt. Es wogte nun in der Restzeit zwar rechtschaffen hin und her, doch brenzlig wurde es vor den Toren nicht mehr wirklich. Werder war in dem mittelmäßigen Spiel gegen seinen langjährigen Angstgegner das eine Tor besser.

Vor dem WM-Finale gegen Deutschland spielten Dida, Ronaldo und ich mit einem Plastikbecher Golf, das machte Spaß, wir waren wirklich ruhig.

— Roque Junior, Brasilien, über die Vorbereitungen auf das WM-Finale 2002 gegen Deutschland in Yokohama.