
An beiden Treffern beteiligt: Maximilian Nicu
An beiden Treffern beteiligt: Maximilian Nicu
Seit der Verpflichtung von Marko Pantelic vor drei Jahren hatte die Hertha noch kein einziges Spiel ohne den Serben gewonnen. Gegen Stuttgart taten die Hauptstädter vieles, um die Serie fortzusetzen, aber besaßen soviel Glück, dass sie am Ende einfach gewinnen mussten.
Hertha-Trainer Favre verzichtete freiwillig auf seinen Faustpfand: Weil Marko Pantelic das Training am Donnerstag verschlafen hatte, wurde er für das Stuttgart-Spiel suspendiert. In der ersten halben Stunde war von den Berlinern wenig zu sehen und wenn sie doch einmal auffielen, dann nur negativ. Raffael (3.) und Chahed (18.) konnten von Glück reden, dass ihre Tätlichkeiten gegen Träsch bzw. Boka ungeahndet blieben. Die Schwaben, die ihre Überlegenheit aus der Anfangsphase nicht einmal in Torchancen und erst recht nicht in Tore ummünzen konnten, wurden umso mehr von der Berliner Führung eiskalt erwischt. Ein von Arne Friedrich aus der eigenen Spielhälfte getretenes Zuspiel hebelte die VfB-Deckung aus; Raffael spielte den Querpass uneigennützig zum mitgelaufenen Nicu, der dann den Ball über die Linie drückte (30.).
Liefen die Schlussminuten der ersten Halbzeit noch ereignislos ab, warf der VfB direkt nach dem Seitenwechsel seinen Offensivturbo an. Der Lohn dafür folgte gleich in der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts: Eine Pardo-Ecke verlängerte Gomez per Kopf zu seinem Sturmpartner Cacau, der BSC-Goalie Drobny aus wenigen Metern keine Abwehrmöglichkeit ließ (51.). Infolgedessen erlebte der Vorjahresmeister seine beste Phase und war mit einer Hand schon an den drei Zählern dran: Cacau spitzelte einen Gomez-Flachpass knapp über den Querbalken (79.); der Vorlagengeber selbst traf einmal sogar den Pfosten (81.). Der Siegtreffer fiel dann dennoch, aber zum Leidwesen der Gäste auf der (falschen) Seite: Führungstorschütze Nicu spielte einen Pass in die Nahtstelle der VfB-Viererkette und der erst kurz zuvor eingewechselte Kacar schob erfolgreich ein (87.). Der Hertha-Sieg in einer schwächeren Bundesliga-Partie fiel sehr glücklich aus, jedoch reichte auch das Spiel des Gegners nur in der zweiten Halbzeit deren eigenen Ansprüchen.
Senthuran Sivananda