Kimmich: EM-Aus schwierig zu verarbeiten

von Marcel Breuer | dpa07:53 Uhr | 02.07.2021
Hat am deutschen EM-Aus zu knabbern: Joshua Kimmich (l). Foto: Justin Tallis/Pool AFP/dpa
Foto: Justin Tallis

Nationalspieler Joshua Kimmich hat seinem Frust über das Aus bei der Fußball-EM Luft gemacht. «Die Enttäuschung sitzt tief und es ist wirklich schwierig für mich das Ganze zu verarbeiten», schrieb der 26-Jährige bei Instagram.

Der Bayern-Profi versicherte, er habe «zu jeder Zeit 100 Prozent daran geglaubt, dass wir das Turnier gewinnen können». Mit der DFB-Auswahl war Kimmich bereits im Achtelfinale der Europameisterschaft an England gescheitert. Darüber sei er «sehr traurig», versicherte der Mittelfeldspieler.

«War eine große Chance»

«Es war eine große Chance, die wir leider nicht nutzen konnten und dennoch bin ich sicher, dass wir zurück kommen werden», fügte Kimmich hinzu. Sehr gefreut habe er sich über die Rückkehr tausender Fans in die Stadien. «Es war ein überwältigendes Gefühl endlich wieder vor euch spielen zu dürfen», schrieb Kimmich. Zudem bedankte er sich beim scheidenden Bundestrainer Joachim Löw, dessen Amtszeit nach 15 Jahren endete. «Die Ära, die er geprägt hat, bleibt unvergessen», befand Kimmich. Er sei dankbar für Löws Vertrauen.

Auch Ersatztorwart Kevin Trapp bekannte, es sei «immer noch schwer zu realisieren dass das Turnier für uns schon vorbei ist». Der 30 Jahre alte Schlussmann von Eintracht Frankfurt beteuerte in den sozialen Netzwerken: «Wir werden aber zurück kommen.»

Traurig verabschiedete sich auch Jungstar Jamal Musiala in den Urlaub. Aber der 18-Jährige vom FC Bayern betonte auch: «Mein erstes Turnier war eine spannende Reise für mich mit vielen Höhen und Tiefen. Ich konnte sehr viele wertvolle Erfahrungen sammeln, die mich weiterbringen werden.»

Gosens: «Mucksmäuschenstill»

Indes erlebte Robin Gosens in der deutschen Kabine nach dem Aus das große Schweigen. «Auf jeden Fall war es mucksmäuschenstill. So eine Atmosphäre hatte ich in der Form auch noch nie», beschrieb der 26 Jahre alte Außenverteidiger in einem Sport1-Podcast die Stimmung. «Keiner hat einen Ton gesagt, jeder war in seiner eigenen Gedankenwelt und hat sich wahrscheinlich die Frage gestellt, wie wir jetzt hier gerade ausscheiden können», fügte der Profi von Atalanta Bergamo hinzu.

Das frühe Scheitern der Nationalmannschaft tue ihm «immer noch saumäßig weh. Das wird auch noch ein paar Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, weil es unglaublich und unfassbar bitter ist», erklärte Gosens.

Dennoch nimmt der neue Publikumsliebling, der vor allem beim 4:2 gegen Portugal in der Vorrunde begeistert hatte, auch gute Erinnerungen mit in den Urlaub. «Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Davon werde ich meinen Kindern und Enkelkindern erzählen», sagte Gosens über die Partie gegen Cristiano Ronaldo und Co. in München. Für ihn sei mit den Einsätzen bei der EM «ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen».

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(dpa)



Vielleicht war es mit mir wie mit Helmut Kohl. Dessen Gesicht haben sie ja auch nicht mehr gewollt.

— Berti Vogts