Aus der Serie „Ich bin mit meinen Gedanken immer nur bei Ihnen, Herr Professor! – Und bei Zinedine Zidane…“ Rotterdam, 2. Juli 2000. Im Stadion „De Kuip“, wo Deutschland gut zwei Wochen vorher „Das Kapitel Nationalmannschaft auf Grund gefahren“ hatte, wie Oliver Kahn meinte, wurde Frankreich durch ein Golden Goal von David Trezeguet zum 2:1 nach Verlängerung gegen Italien Europameister 2000.
David Trézéguet
•Mittelfeld•Frankreich
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Ligue 1
Der „Equipe Tricolore“ gelang gegen Italien, das bis tief in die Nachspielzeit durch Marco Delvecchio (55.) mit 1:0 führte, ein Kunststück, das zuvor nur Deutschland geschafft hatte: Europameister und Weltmeister bei zwei aufeinanderfolgenden Turnieren in Folge.
„Jetzt sind wir die Deutschen“, dieses Zitat von einem der französischen Sieger brachte es auf den Punkt.
Effektiv, nervenstark, mit Punch vor dem Tor – so präsentierte sich die Mannschaft von Nationaltrainer Roger Lemerre in Belgien und den Niederlanden.
Oder anders: Eine goldene Spielergeneration erlebte ihre absolute Blütezeit.
„Eine großartige Europameisterschaft, die Techniker sind zurück“, schwärmte Frankreichs Idol Michel Platini.
In diesem sehr speziellen Fall meinte Monsieur Le Platini wohl eher die Minimalisten…
Aber: Frankreich war die neue Nummer eins in Europa.
Diesen Rückstand sollte die in der Vorrunde sang- und klanglos ausgeschiedene deutsche Mannschaft erst 14 Jahre später, bei der WM 2014 in Brasilien, wieder gutmachen – 1:0 im Viertelfinale von Rio de Janeiro.
Ein guter Eckball ist wie eine Traumfrau: Starke Kurve und unheimlich scharf.
— ,,Wild Winnie" Schäfer.