
Tendez aufsteigend: Willibert Kremer
Tendez aufsteigend: Willibert Kremer
Obwohl die Herthaner ab der 10. Minute praktisch nur noch zu zehnt spielten, wollten die Bremer ihre strikte Defensivtaktik nicht aufgeben.
Der Berliner Halblinke Steinert hatte sich nämlich bereits in der 10. Minute in einem Zweikampf mit Jagielski so schwer verletzt, dass er den Rest der Spielzeit humpelnd am linken Flügel verbrachte und bestenfalls zu Einwürfen fähig war. Doch die Bremer hatten sich von Beginn an auf Sicherheitsfußball eingerichtet und Schütz mit in die Abwehr zurückgezogen. Vorne kam Zebrowski nach seiner Verletzungs-pause bei weitem nicht an seine Bestform heran, Matischak enttäuschte gegen Herthas Besten, Hans Eder, und Hans Schulz fehlte jegliches Durchsetzungsver-mögen. Einzig Ferner spielte stark, war aber allein auf weiter Flur. Dafür brillierte die SVW-Defensive mit dem tadellosen Jagielski im dessen Zentrum. Piontek nutzte nach Steinerts Dilemma seine Freiheiten und agierte eifrig im Mittelfeld, während Höttges gegen Rühl nicht immer präsent war.
Auch bei den Hausherren standen die besten Ak-teure in der Deckung. Durch das starke Spiel Kremers, der sich hinter den Spitzen sehr mobil tummelte und der Läuferachse Sundermann plus Klimaschefski dominierte Hertha über weite Strecken der Partie. Die besten Torchancen teilten sich Lorenz (13., Freistoß), Ferner (30.), Rühl (35.), Schütz (44., Lattenschuss), Rühl (52.), Klimaschefski (62., Pfosten-schuss), Lorenz (65., übers leere Tor) und nochmals Rühl (85.) untereinander auf. Bremen enttäuschte also als Titelaspirant, weil offensiv kaum das Risiko gescheut wurde. Den zehn konditionsstarken Herthanern reichte dagegen in der Endabrechnung der Punkt.